Frohe Pfingsten!

Die guten Wünsche und Grüße sind das eine, doch was steckt noch hinter Pfingsten – außer einem langen Wochenende und der Hoffnung auf gutes Wetter?
Was bedeutet Pfingsten?
Das Wort Pfingsten kommt von dem griechischen Wort „pentēkostḗ“. In vielen Sprachen ist dieser Ursprung noch enthalten, wie etwa im amerikanischen Englisch „Pentecost“ oder im Französischen „Pentecôte“. Gemeint ist der 50. Tag nach Ostern sowie die Zeitspanne zwischen Ostersonntag und Pfingstsonntag, die 50 Tage umfasst. Daher ist das Datum des Pfingstfestes abhängig vom Datum des Osterfestes.
Was feiert man an Pfingsten?
Pfingsten ist ein Hochfest im Christentum und markiert zugleich das Ende der Osterzeit. Die Gläubigen feiern die Entsendung, die Ausgießung des Heiligen Geistes. In der christlichen Tradition wird das Fest als Gründungstag und somit quasi als Geburtstag der Kirche sowie des Missionsgedankens gefeiert. In der Apostelgeschichte heißt es, dass an dem jüdischen Fest Schawuot der Heilige Geist auf die Jünger Jesu niederging. Er bewirkte, dass die Jünger in unterschiedlichen Zungen, also unterschiedlichen Sprachen sprechen konnten. Die Feiernden kamen aus verschiedenen Ländern und konnten plötzlich die Apostel in ihrer Muttersprache hören und verstehen. Hier passierte also ein Wunder des gegenseitigen Verstehens jenseits aller Sprachgrenzen. So entstand gleichzeitig eine Einheit, eine Einheit, die sich zum ersten Mal als „Gottesvolk“ verstand. Dieses Pfingst-Ereignis kann als Gegenstück zum Turmbau zu Babel gesehen werden, als Gott den Menschen zur Strafe für ihren Hochmut unterschiedliche Sprachen gab, das gegenseitige Verstehen aber ausblieb.
Wie wird Pfingsten gefeiert?
Wie bei Ostern oder Weihnachten gibt es auch an Pfingsten einen zusätzlichen Feiertag, den Pfingstmontag. Am Ostermontag wird der Auferstehung mit Blick auf die Emmausjünger gedacht, am zweiten Weihnachtsfeiertag wird mit dem Stephanstag dem ersten Märtyrer gedacht – und an Pfingstmontag? Dieser Tag steht in der Kirche im Zeichen des Wirkens des göttlichen Geistes. Häufig wird dies auch mit einem gemeinsamen Gottesdienst der katholischen und evangelischen Kirche verbunden, da auch die Urgemeinde nicht nach Konfessionen getrennt war.
Die Bräuche und Traditionen zu Pfingsten sind nicht ganz so ausgeprägt wie etwa zur Advents-, Weihnachts- oder Osterzeit und haben Ähnlichkeit mit den Mai-Bräuchen. In Niedersachsen machen sich Junggesellen zum Birkenstecken auf: still und heimlich stellen sie nachts ihrer Liebsten eine Birke an die Hauswand. Im Bergischen Land ist das Pfingstsingen beliebt und in einigen anderen Regionen wird die Tradition des Pfingstochsen gepflegt. Auch eine „Unruhe-Nacht“ gibt es, in der üblicherweise Streiche gespielt werden. Hohe Symbolkraft wird der Taube zugeschrieben. Bereits seit der Antike steht sie für Liebe und Sanftmut. In Bezug auf Pfingsten symbolisiert sie den heiligen Geist. Das Symbol der Zunge steht für das angesprochene Pfingstwunder des Kommunizierens ohne Sprachbarrieren.
Wohin zu Pfingsten?
Mit einer fröhlichen Zunge und „Schöne Pfingsten!“ verabschiedet sich die Kollegin in die Ferien und freut sich auf das Ferienhaus, das sie zu Pfingsten gemietet hat. Wer sich weder Last-Minute in den Kurzurlaub aufmacht noch längeren Urlaub zu Pfingsten plant, der freut sich in den meisten Fällen auf ein verlängertes Wochenende, hoffentlich mit schönem Wetter, vielleicht mit einem Ausflug. Wohin? Na, zum Beispiel zu einem der beliebten Pfingstmärkte oder anderen besonderen Pfingst-Veranstaltungen. Damit rechtzeitig die Planung begonnen werden kann, bleibt noch die Frage zu klären: Wann ist dieses Jahr Pfingsten? Pfingsten 2019 ist am 9. und 10. Juni.