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Begeisterung für Kalender

Faszination Mondkalender

Montag, 22.04.2019
Mond, Foto: alexander-andrews-H0dcpcO_hYc-unsplash

Vollmond, Blutmond und der Mann im Mond – wenn es um den Mond geht, treffen Wirklichkeit, Wissenschaft und Mythen aufeinander. Mittendrin: der Mondkalender.

Der Mond – ein vielseitiger Zeitgenosse

Der Mond übt eine besondere Faszination auf uns aus. Als Himmelskörper ist er derjenige, der der Erde mit einer Entfernung von rund 383.400 km am nächsten ist und eine große Anziehungskraft auf die Erde ausübt. Diese spiegelt sich zum Beispiel in den Gezeiten wider. Ein Zusammenhang zwischen Mond und Tide wurde bereits von den Phöniziern beobachtet. Darüber hinaus lässt der Mond die Nacht taghell werden oder die Welt in kompletter Dunkelheit versinken (abgesehen von der üblichen Lichtverschmutzung). Doch es ist nicht der Mond, der von sich aus strahlt. Er reflektiert vielmehr das Sonnenlicht, das auf ihn gerichtet ist. Die Sonne beleuchtet auch nur Teile des Mondes, die wir als Mondphasen bezeichnen: ab- und zunehmender Mond, Neu- und Vollmond. Übrigens sehen wir immer dieselbe, erdzugewandte Seite des Mondes.

Kein Wunder, dass die Menschen damals wie heute vom Mond fasziniert sind und sich diese Faszination in einem Mondkalender äußert. Der Mondkalender ist älter als der Sonnenkalender und orientiert sich am Lauf des Mondes bzw. an den Mondphasen. Die Sumerer waren die ersten, die sich mit einem Kalender an den Mondphasen ausrichteten.

Generell besteht der Mondkalender zwar auch aus zwölf Monaten wie unser Sonnenjahr, doch ist es insgesamt elf Tage kürzer. Der Monatsbeginn im Mondjahr richtet sich nach dem Zeitpunkt, wenn nach dem Neumond zum ersten Mal die Sichel des zunehmenden Mondes wieder sichtbar wird, also das Neulicht erscheint.

Ein Beispiel für einen heute noch genutzten Lunarkalender ist der islamische Kalender. Er ist im Alltag weniger gebräuchlich, spielt jedoch im religiösen Leben eine wichtige Rolle.

Haare schneiden nach dem Mondkalender

Schon vor Jahrhunderten wurden verschiedene Einflussfaktoren, wie das Wetter oder der Lauf der Gestirne, auf die Landwirtschaft beobachtet. So fanden die Phasen des Neu- und Vollmonds, des abnehmenden und zunehmenden Mondes in der Landwirtschaft Beachtung. Es galt, günstige Tage für Aussaat und Ernte zu bestimmen. Die überlieferten und heute teilweise noch gebräuchlichen Bauernregeln oder der Hundertjährige Kalender beziehen sich ebenfalls auf Mondkalender.

Mittlerweile hat sich der Mondkalender heute auch in anderen, vielfältigen Bereichen unseres Lebens einen Platz erobert. Er sagt uns etwa wann der richtige Zeitpunkt ist zum Friseur zu gehen und die Haare schneiden zu lassen, zu welchem Zeitpunkt man volle Haare hat, wann der beste Zeitpunkt ist, zum Arzt zu gehen oder eine Operation durchführen zu lassen. Der chinesische Mondkalender soll es zudem möglich machen, das Geschlecht des ungeborenen Kindes berechnen zu können. Was die Arbeit im Haushalt betrifft, so lassen sich nach dem Mond die besten Tage zum Fenster putzen oder Wäsche waschen feststellen. Nicht zuletzt der Garten profitiert von einer Pflege nach den Mondphasen und belohnt den richtigen Zeitpunkt zum Blumen gießen oder Tomaten säen mit einer reichen Blüte bzw. Ernte. So kann sich jeder ein kleines Paradies schaffen – auf ganz natürlichem Wege.

Mondphasen, die das Leben bestimmen

Wer sich heute nach dem Mond richten möchte, findet im Internet zahlreiche Möglichkeiten. Es gibt Mondkalender zum Ausdrucken für diejenigen, die zum Jahreswechsel den richtigen Zeitpunkt verpasst haben, sich einen zuzulegen. Auch unter esoterischen Gesichtspunkten spielt der Mond eine große Rolle. Danach setzt sich unser Wesen nicht nur aus der Bedeutung der Sternzeichen zusammen, wesentlichen Einfluss haben auch der Aszendent und das Mondzeichen.

Übrigens, nicht immer ist die totale Mondfinsternis, wenn der Mond komplett im Kernschatten der Erde verschwindet, ein negatives Omen, wie die alten Ägypter glaubten. Manchmal ist der dann auftretende Blutmond einfach nur toll anzusehen.