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Frohe Ostern!

Montag, 15.04.2019
Ostern, Foto: deva-williamson-1447832-unsplash

Kurz nach den Weihnachtsmännern und Spekulatius halten die ersten Osterhasen und Schokoeier Einzug im Supermarkt. Es ist soweit: Ostern steht vor der Tür!

Wann und was ist Ostern?

Das Osterdatum gehört zwar zu den beweglichen Feiertagen, ist aber trotzdem festgelegt: auf den Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond. In 2019 liegt Ostersonntag auf dem 21. April. Die orthodoxe Kirche begeht das Osterfest etwas später als die westlichen Kirchen, nämlich am 28. April. Da sich die orthodoxe Kirche am julianischen Kalender und sich die katholische und evangelische Kirche am gregorianischen Kalender orientieren, weichen die Daten der Kirchenfeste voneinander ab.

In der Kirche beginnt die Passionszeit mit Aschermittwoch und der daran anschließenden 40-tägigen Fastenzeit. Den Höhepunkt bildet die Karwoche, die mit Palmsonntag beginnt und an dem der Einzug Jesu in Jerusalem gefeiert wird. An Gründonnerstag wird an das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern erinnert, dem an Karfreitag das Gedenken an die Kreuzigung folgt. Am dritten Tage, dem Ostersonntag, wird die Auferstehung Jesu Christi von den Toten gefeiert. Die nachösterliche Zeit endet mit dem Pfingstfest.

Auf der Suche nach den besten Verstecken

Rund um Ostern gibt es diverse Bräuche und viele Anregungen für eine besondere Deko. In Schweden beispielsweise ziehen die Kinder als Osterweiber verkleidet durch die Straßen auf der Jagd nach Süßigkeiten. Im Gegenzug werden selbstgemalte Oster-Bilder verschenkt. Hierzulande macht das Basteln für Ostern Kindern wie Erwachsenen viel Spaß: Eier ausblasen, bemalen und an die selbstgeschnittenen Osterzweige hängen – schnell ist eine schöne Oster-Deko fertig. Ein Tischläufer mit Ostermotiven macht aus dem Alltags-Tisch einen österlichen Hingucker. Mit Servietten falten auf die besondere Art, zum Beispiel in Form eines Hasen, die noch ein passender Spruch ziert, wird die gesamte Tischdekoration besonders festlich.

Zu Ostern gehören für viele auch kleine Geschenke. Ob dies nun mit Kuchen und Keksen, die mit österlichen Backformen und Ausstechformen gebacken sind, einem selbstgemalten Bild, einem dank Malvorlage erstellten Ausmalbild oder mit anderen Bastelideen der Fall ist – frohe Ostern lässt sich auf vielfältige Art und Weise wünschen. Eine tragende Rolle zu Ostern spielt der Osterhase, denn schließlich ist er für die Ostereier-Lieferung und das Verstecken diverser anderer Süßigkeiten, Schokolade und Geschenke zuständig. Oder sind es doch die Kirchenglocken, wie erzählt wird, die Karfreitag nach Rom fliegen, Ostersonntag zurückkommen und auf ihrem Weg zurück Geschenke und Naschwerk verstecken? Apropos Osterhasen: Wie das Weihnachtspostamt gibt es in Deutschland auch ein Osterhasenpostamt wo sich der Osterhase über einen kleinen Gruß und „Schöne Ostern!“ freut und gerne Briefe beantwortet.

Eine kleine Auszeit

Über schöne Ostern freuen sich all diejenigen, die die Ostertage zu einem kurzen Urlaub nutzen. Ein Blick in den Kalender zeigt, dass es mit Karfreitag und Ostermontag als Feiertage vor bzw. nach dem Wochenende vier freie Tage am Stück gibt. Auch wenn das Wetter zu Ostern nicht immer mit frühlingshaft warmen Temperaturen aufwartet, laden uns trotzdem in sattem gelb blühende Osterglocken, erstes frisches, duftendes Wiesen-Grün und knospende Bäume und Sträucher selbst bei einem kleinen (Schnee-)Schauer zu einem genussvollen Oster-Frühlings-Spaziergang ein.

Keine Regel ohne Ausnahme: Das Oster-Paradoxon

Wer sich fragt, warum die bekannte Faustregel „Am Sonntag nach dem ersten Vollmond nach Frühlingsanfang ist Ostern“ 2019 nicht greift, bekommt hier die Antwort: 2019 gibt es ein sogenanntes Oster-Paradoxon. Aber was verbirgt sich hinter diesem Begriff?

Auf dem Konzil von Nizäa im Jahre 325 wurden mit dem Ziel der Vereinheitlichung die Daten verschiedener Feste festgelegt, darunter auch Ostern. Die drei auschlaggebenden Komponenten für die Festlegung des Osterdatums waren der Frühlingsanfang, der Frühlingsvollmond und der daran anschließende Sonntag. Der Frühlingsanfang wurde, unabhängig von der Tag- und Nacht-Gleiche, die 2019 am 20. März stattfindet, auf den 21. März festgelegt. Beim Vollmond ist damals wie heute nicht der tatsächlich am Himmel zu sehende Vollmond entscheidend, sondern der zyklische Vollmond. Dieser wird nach dem Meton-Zyklus berechnet und geht auf den antiken griechischen Astronomen Meton zurück. Relevant für den Meton-Zyklus sind die Bewegungen des Mondes um die Erde. Alle 19 Jahre liegen die Mondphasen auf demselben Kalendertag. Der seit der Antike verlässlich funktionierende Zyklus macht Vorhersagen über Jahrhunderte möglich. Allerdings ergeben sich dadurch leichte Abweichungen zum astronomischen, sichtbaren, Vollmond. So auch in diesem Jahr: Der Vollmond nach Meton findet bereits am 20. März statt und somit einen Tag vor dem festgelegten Frühlingsanfang am 21. März. Daher ist dieser Vollmond auch noch ein Winter- und kein Frühlingsvollmond. Als erster Frühlingsvollmond gilt somit der Vollmond nach Meton am 18. April, der tatsächliche Vollmond findet einen Tag später statt, am 19. April. Für das Osterdatum macht das keinen Unterschied: die Eiersuche beginnt am 21. April. Durch diesen 19-Jahre-Rhythmus findet übrigens das nächste Oster-Paradoxon im Jahre 2038 statt.